25.04.2024

Ausschreibung von 4 W1-Professuren (6 Jahre mit Tenure-Track W2)

Zur Online-Ansicht der Ausschreibung (german):

Die Christian-Albrechts-Universität und die Universität zu Lübeck sind bestrebt den Anteil qualifizierter Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen.

An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und der Universität zu Lübeck (UzL) sind insgesamt 

4 W1-Professuren (6 Jahre mit Tenure-Track W2)

zur Förderung des Exzellenzraumes Schleswig-Holstein in den angewandten Lebenswissenschaften (medizinische und naturwissenschaftliche Forschung) zu besetzen.

Mit der Ausschreibung von vier „Schleswig-Holstein Exzellenz-Chairs“ haben die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die Universität zu Lübeck (UzL) das seit 2016 bestehende gemeinsame Precision Health in Schleswig-Holstein (PHSH)-Förderprogramm für Exzellenz-Professuren weitergeführt. Dieses Programm soll einerseits der Förderung des Exzellenzraumes Schleswig-Holstein in den angewandten Lebenswissenschaften, besonders in der medizinischen Forschung, dienen und andererseits die Entzündungsforschung im DFG-Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation (PMI) “ nachhaltig stärken. Es sollen jeweils Teams zwischen den SH Exzellenz-Chairs und den hier ausgeschriebenen W1-Professuren gebildet werden. Die W1-Professuren sind der jeweils ausschreibenden Universität zugeordnet.

Die an die vier SH Exzellenz-Chairs angegliederten W1-Professuren werden in der gemeinsamen Einrichtung zwischen der CAU, UzL und dem UKSH – PHSH – als assoziierte Mitglieder aufgenommen. Als campusübergreifende Organisationsstruktur stellt PHSH die nachhaltige Struktur zur Fortführung des Exzellenzclusters PMI in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder (ExStra) dar. PHSH ist zugleich ein Modell für die Governance von Forschungsgeldern in der Universitätsklinik. Die innovativen Forschungskonzepte der hier ausgeschriebenen W1-Professuren sollen die Forschungsprofile der jeweiligen SH Exzellenz-Chairs in komplementärer Weise ergänzen. Durch die Rekrutierung von Juniorprofessorinnen und Junriorprofessoren stellt der Cluster die Nachhaltigkeit seiner Exzellenz in der Entzündungsforschung sicher. Sie werden in Schleswig-Holstein hervorragende Forschungskonditionen vorfinden: das Umfeld stellt Ihnen die Schlüsseltechniken modernster biomedizinischer Forschung zur Verfügung und Sie werden mit führenden Forscherinnen und Forschern auf dem Gebiet der Entzündungsforschung zusammenarbeiten. Die beteiligten Institutionen unterstützen darüber hinaus familienfreundliche Strukturen. 

Es sind zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professuren zu besetzten:

#1 W1-Professur für „Angeborene und adaptive Lymphozyten Regulation“ im Beamtenverhältnis auf Zeit für zunächst drei Jahre (erste Phase)

Institut für Immunologie, Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Petra Bacher
Die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber soll das Fachgebiet „Angeborene und adaptive Lymphozyten-Regulation“ in Forschung und Lehre vertreten. Für die ausgeschriebene Professur suchen wir eine exzellente Wissenschaftlerin/einen exzellenten Wissenschaftler mit umfangreichen immunologischen Kenntnissen im Bereich von angeborenen und adaptiven Lymphozyten-Populationen. Die Kandidatin/Der Kandidat soll insbesondere ein ausgeprägtes Interesse mitbringen an der Regulation adaptiver Immunprozesse durch angeborenen Rezeptoren und/oder an adaptiven Eigenschaften angeborener Lymphozyten zu arbeiten, schwerpunktmäßig im Bereich chronisch entzündlicher Erkrankungen. Innovative Techniken (wie z. B. Multiparameter-Durchflusszytometrie, Einzellzell-Sequenzierung, CRISPR/Cas, Zelluläres Engineering) sollen zum Einsatz kommen und vor allem auch funktionale Analysen verschiedener Lymphozyten-Populationen. Es wird erwartet, dass ein starker Fokus auf zellulärer, translationaler, humaner Forschung liegt und dass die Arbeiten dazu beitragen werden, chronische Entzündungsprozesse beim Menschen (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen) besser zu verstehen. Eine aktive Beteiligung an den Verbundaktivitäten des Standorts (insbesondere DFG-Exzellenzcluster „PMI“ sowie u.a. auch Forschungsschwerpunkt „Kiel Life Science“ (KLS), DFG-Sonderforschungsbereich 1526 – „PANTAU“ und DFG-Klinische Forschungsgruppe „CATCH-ALL“) wird erwartet. Ebenso ist die Kooperationen mit anderen Fakultäten wie der Technischen Fakultät sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB) erwünscht. Es wird erwartet, dass die zukünftige Stelleninhaberin/der zukünftige Stelleninhaber das Fach „Immunologie“ in der Lehre vertritt. Bewerberinnen und Bewerber benötigen ein abgeschlossenes medizinisches oder naturwissenschaftliches Hochschulstudium und eine für die Professur fachlich einschlägige Promotion.

#2 W1-Professur für „Bioinformatik und künstliche Intelligenz unter Wahrung der Privatsphäre“ im Beamtenverhältnis auf Zeit für zunächst drei Jahre (erste Phase)

Institut für Klinische Molekularbiologie, Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Ansprechpartner: Prof. Dr. David Ellinghaus
Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) zeigen ein enormes Potenzial bei der Interpretation von Genomics-Daten in Verbindung mit klinischen Daten zur Entwicklung von Systemen zur Unterstützung klinischer Entscheidungen. Dadurch können neue Vorsorge- und Therapiemaßnahmen für Patientinnen und Patienten entworfen werfen, um Lebenserwartung und Lebensqualität zu verbessern. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Ellinghaus entwickelt u.a. bioinformatische Methoden und Anwendungen zur Analyse von Genomics-Daten aus Biobank-Projekten (UKSH-Kohorte). Die hier ausgeschriebene W1-Professur soll eine Brücke zwischen der Bioinformatik und bioinformatisch geprägten, Phänom-weiten/Genomics-Analysen hin zur Anwendung von datenschutzkonformen KI-Modellen und der Analyse von Genomics-Daten aus Biobank-Projekten für die Präzisionsmedizin schlagen. Gesucht wird eine Wissenschaftlerin/ein Wissenschaftler, die/der sichtbare Expertise (Publikationen / Kongressbeiträge) in einem oder mehreren der folgenden Forschungsfelder aufweist: Methoden der KI, Maschinelles Lernen und Data Mining, (Web-)Technologien zur Verbesserung des Datenschutzes (privacy enhancing technologies, z.B. Federated learning, differential privacy, secure multi-party computation, homomorphic encryption) für biomedizinische Daten. Kenntnisse bzgl. Algorithmen für kombinatorische Optimierungsprobleme, Quantencomputer inspiriertes Maschinelles Lernen sowie Neudefinition von Erkrankungen mittels Genomics-Daten sind von Vorteil. Von der Stelleninhaberin/dem Stelleninhaber wird erwartet, die Lehre im Bereich der medizinischen Bioinformatik zu stärken und eine Vernetzung des Lehrangebots mit anderen Bereichen herzustellen. Erfahrung in der Softwareentwicklung,und Publikationen in einschlägigen (inter)nationalen Fachzeitschriften  wird erwartet. Erste eigene Erfolge bei der Drittmitteleinwerbung sind wünschenswert. Eine aktive Beteiligung an den Verbundaktivitäten des Standorts, insbesondere im Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI), wird erwartet und eine Integration in die Forschungsschwerpunkte der Christian-Albrechts-Universität wie „Kiel Life Science“ (KLS) und „Kiel Nano Surface & Interface Science“ (KiNSIS) ist erwünscht. Bewerberinnen/Bewerber benötigen ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches oder technisches Hochschulstudium und eine für die Professur einschlägige Promotion, vorzugsweise in der Bioinformatik oder Informatik.

#3 W1-Professur für „Gewebsaspekte von Immunität und Entzündung“ 

Klinik für Dermatologie, Universität zu Lübeck

Ansprechpartner: Prof. Dr. Dr. Markus Hoffmann
Die W1-Professur ist dem SH Exzellenz-Chair von Prof. Markus Hoffmann zugeordnet und an der Klinik für Dermatologie, Universität zu Lübeck angesiedelt. Eine enge Kooperation mit den Forschungsgruppen des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) an der Universität zu Lübeck sowie an der CAU zu Kiel wird angestrebt. Die Professur soll außerdem dem SFB1526 „Pathomechanismen Antikörpervermittelter Autoimmunerkrankungen“ angegliedert werden. Die neue W1-Professorin/Der neue W1-Professor soll sich schwerpunktmäßig mit gewebsspezifischen Aspekten von chronisch-entzündlichen Erkrankungen autoimmuner und infektiöser Genese auseinandersetzen. Die Adaptation des Gewebes auf entzündliche Trigger soll dabei multidimensional aufgeschlüsselt werden, Pathomechanismen entziffert und für therapeutische Interventionen eingesetzt werden. Die Mitverantwortung für die Lehre etwa in den Studiengängen Molecular Life Science, Infektionsbiologie, Humanmedizin und Nutritional Medicine wird angestrebt. Bewerberinnen/Bewerber benötigen ein abgeschlossenes Hochschulstudium in den Themen Entzündungsbiologie/Immunologie. Erfahrung in modernen Methoden multidimensionaler Analyse auf Zellebene (zum Beispiel Spatial transcriptomics, epigenetische Analysemethoden, Organoidsysteme, metabolische Analysen in Einzelzellen, moderne Mikroskopie, etc.) sowie in Tiermodellen sind von Vorteil. Eine kollaborative und interdisziplinäre Denkweise und technische Affinität sind für den Arbeitsbereich von großer Bedeutung.

#4 W1-Professur für „Zentrale Metabolische Inflammation“ 

Institut für Humangenetik, Universität zu Lübeck

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Henriette Kirchner
Die W1-Professur ist dem SH Exzellenz-Chair von Prof. Henriette Kirchner zugeordnet und an dem Institut für Humangenetik, Universität zu Lübeck angesiedelt. Eine enge Kooperation mit den Forschungsgruppen des Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM) und des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) an der Universität zu Lübeck sowie an der CAU zu Kiel wird angestrebt. Die neue W1-Professorin/der neue W1-Professor soll sich schwerpunktmäßig mit Entzündungsprozessen im Gehirn beschäftigen, die mit Stoffwechselerkrankungen wie z. B. der Adipositas einhergehen. Die Forschung soll im Mausmodell erfolgen. Translationale Forschungsansätze wie die Identifikation von Biomarkern und epigenetischer Mechanismen, die die metabolische Inflammation im Gehirn anzeigen, sollen durchgeführt werden. Die Mitverantwortung für die Lehre etwa in den Studiengängen Molecular Life Science, Infektionsbiologie, Humanmedizin und Nutritional Medicine wird angestrebt. Bewerberinnen/Bewerber benötigen ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Hochschulstudium und eine Promotion im Bereich der Stoffwechselerkrankungen. Erfahrung in Neuroendokrinologie und Tiermodellen sind vorausgesetzt und Kenntnis von modernen molekularbiologischen Methoden z. B. der Einzelzellanalyse,
Epigenetik oder OMIC-Analyse sind wünschenswert. Eine kollaborative und interdisziplinäre Denkweise und technische Affinität sind für den Arbeitsbereich von großer Bedeutung.

Auf die Einstellungsvoraussetzungen des § 64 des Hochschulgesetzes des Landes Schleswig-Holstein wird hingewiesen. Bei positiver Zwischenevaluation der ersten Phase der Juniorprofessur ist beabsichtigt, das Beamtenverhältnis auf Zeit um weitere drei Jahre zu verlängern (zweite Phase).

Nach erfolgreicher Evaluation und bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen des § 62a des Hochschulgesetzes des Landes Schleswig-Holstein ist es im Weiteren das Ziel, die Professur auf eine W 2-Professur ohne Befristung anzuheben. Hierzu wird neben der Zwischenevaluierung der Juniorprofessur ein gesondertes Evaluierungsverfahren, in der Regel während der zweiten Phase der Juniorprofessur, nach geltender Satzung durchgeführt.

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die Universität zu Lübeck sind bestrebt, den Anteil der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Lehre zu erhöhen und fordern deshalb entsprechend qualifizierte Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Frauen werden bei gleichwertiger Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung vorrangig berücksichtigt. 

Die Hochschulen setzen sich für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein. Bewerbungen von Schwerbehinderten und ihnen Gleichgestellten werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Ausdrücklich begrüßen wir es, wenn sich Menschen mit Migrationshintergrund bei uns bewerben. Auf die Vorlage von Lichtbildern/Bewerbungsfotos verzichten wir ausdrücklich und bitten daher, hiervon abzusehen.

Das Hochschulgesetz des Landes Schleswig-Holstein verpflichtet die Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und die Sektion Medizin der Universität zu Lübeck dazu, untereinander und mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein eng zusammenzuarbeiten, Schwerpunkte zu bilden und diese aufeinander abzustimmen. Das Land erwartet, dass auch die Kliniken, Institute und neu berufenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem Sinne miteinander kooperieren. 

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Publikationsliste, Vortragsliste, Kopien der akademischen Zeugnisse, 3 Top-Publikationen) sind in einem PDF unter Angabe der Privat- und Dienstadresse mit Telefonnummer und E-Mail zu richten an:

Für Bewerbungen auf die Professuren # 1-2:
Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Prof. Dr. med. Joachim Thiery, berufungen@med.uni-kiel.de

Für Bewerbungen auf die Professuren # 3-4:
Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. med. Gabriele Gillessen-Kaesbach
z. Hd. Frau S. Tieze, s.tieze@uni-luebeck.de

Weitere Informationen zur Strukturierung der Bewerbung finden Sie hier.

Bewerbungsschluss ist der 24.05.2024.